Überlegungen vor dem Kauf

Die Anschaffung eines Hundes ist ein ganz besonderes Ereignis. Es handelt sich nicht um den Einzug eines „normalen Haustieres“, sondern es zieht mit dem sogenannten besten Freundes des Menschen ein neues Familienmitglied ein, das an den Hundehalter und sein "Menschen-Rudel" besondere Herausforderungen stellt.

Das Leben mit einem Hund wird ein anderes sein, und vor allem darauf sollte sich der künftige Hundehalter mit seine Familie gerne einlassen, aber auch rechtzeitig einstellen! Damit verbunden sind Spass, Spiel und Schmusestunden sowie viel gesunde und freudvolle Bewegung an der frischen Luft, aber damit verbunden sind auch zusätzlicher zeitlicher Aufwand und zusätzliche Kosten. Und die Bewegung an der frischen Luft bleibt bei Sturm und Regen zwar gesund, aber an der Sache mit der Freude muss man dann doch oftmals ein wenig arbeiten!

Wenn Sie sich einen Welpen bzw. Hund anschaffen möchten, dann sollten Sie nachfolgende Fragen allesamt und eindeutig mit „JA!“ beantworten können:

  • Sie wollen und können für die kommenden etwa zehn Jahre und hoffentlich darüber hinaus Verantwortung für ein neues Familienmitglied übernehmen und täglich zwei bis vier Stunden für Spaziergänge und Erziehung (!) aufwenden?
  • Sie wissen, dass diese Verantwortung nicht von Kindern übernommen werden kann?
  • Sie haben sichergestellt, dass Ihr Hund den ganzen Tag betreut ist? (Bedenken Sie auch kommende Urlaube und Ihre Arbeitsstätte!)
  • Sie werden Ihren Hund regelmäßig pflegen und füttern und immer frisches Wasser zur Verfügung stellen?
  • Sie sind sich dessen bewusst, dass Sie Ihren Hund artgerecht halten und beschäftigen müssen, und zwar sowohl körperlich als auch geistig?
  • Sie wissen, dass sich ein Retriever ganz und gar nicht für Zwingerhaltung eignet und genauso wenig für ein Leben an der Kette oder als Streuner?
  • Sie sind sich darüber im Klaren, dass Sie Ihr Heim zumindest für die ersten Wochen und Monate hundesicher gestalten müssen?
  • Sie sind sich weiters darüber im Klaren, dass auch ein alter Hund ganz besondere Anforderungen hat und werden diese gewährleisten können?
  • Sie wissen, dass ein Hund ein Rudeltier ist und daher auch viel, teils sehr engen, Körperkontakt mit Ihnen haben möchte?
  • Sie haben das Einverständnis der gesamten Familie bzw. des Partners für die Anschaffung eines Hundes?
  • Sie haben auch das Einverständnis von Vermieter oder Hausverwalter?
  • Sie haben daheim ausreichend Platz für den Hund (Wohnung oder Haus), am besten mit nahegelegener Auslaufmöglichkeit?
  • Wenn Sie den Hund zur Arbeit mitnehmen wollen, haben Sie auch das Einverständnis des Arbeitgebers bzw. der Kollegen oder Mitarbeiter eingeholt?
  • Falls andere Haustiere bei Ihnen leben, haben Sie sich Gedanken zur Verträglichkeit gemacht?
  • Sie können sicherstellen, dass es für Ihren Hund auch eine zuverlässige Betreuung im Falle von Krankheit, Krankenhausaufenthalt oder anderen Verhinderungen gibt?
  • Sie haben sich bereits Gedanken über die Kosten (einmalige Anschaffungskosten, laufende Kosten – Aufstellung hier im Web!) gemacht und können diese auch aufbringen?
  • Es ist für Sie klar, dass Sie Ihr Leben mit Ihrem Hund wirklich teilen wollen, egal was da kommen wird, weil Ihr Hund nämlich ohne Sie nicht überleben wird können?
  • Sie wissen, dass Sie jedem seriösen Züchter – und somit auch uns – bereits vor dem Kauf eines Welpen Rede und Antwort stehen müssen (über genau die oben gestellten Fragen und sicher noch einige mehr)?
  • Und Sie wissen schließlich auch, dass Sie die Pflicht haben werden, uns regelmäßig über die Entwicklung Ihres Hundes zu informieren und wir Ihnen im Gegenzug jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen werden?

Wenn Sie also all diese Fragen mit einem sichern „Ja!“ beantwortet haben und es Sie auch nicht erschüttern kann, dass Sie öfter als bisher zu diversen Putzutensilien greifen werden müssen oder dass mit großer Sicherheit mal was zu Bruch gehen wird, dann sind Sie Ihrem neuen Partner mit der kalten Schnauze und dem warmen Bauch ein großes Stück näher gekommen!

Wenn Sie sich in dem ein oder anderen Punkt noch nicht ganz sicher sind, scheuen Sie sich nicht, diese Fragen gerne mit uns zu besprechen – Probleme sind da, um gelöst zu werden!

Kosten

Die Sache mit dem lieben Geld - im Falle des Hundes kein unwesentlicher Faktor! Viele denken zuerst nur an die hohen Kosten für die Anschaffung, wenn es sich um einen Rassehund handeln soll, aber trotzdem sind diese Kosten nur ein Bruchteil dessen, was Sie im Laufe eines gesamten Hundelebens werden investieren müssen - das werden nämlich gut und gerne 10.000 Euro sein!

Aber bevor Sie jetzt den kalten Schweiß auf der Stirn kommen spüren, lesen und rechnen Sie einfach weiter und überlegen Sie sich dann auch noch, wofür Sie sonst regelmäßig Geld ausgeben und vor allem, wie viel!

  • Einmalige Anschaffungskosten für den Hund selbst
  • Einmalige Kosten für ein „Starterpaket“ bestehend aus Halsband und Leine, Fress- und Trinknapf, Hundebett und/oder Hundebox (ev. auch für’s Auto), Bürste, Zeckenzange und Spielzeug: gesamt ab € 100,-
  • Laufende Kosten fallen an für Hundenahrung (etwa € 40,- pro Monat), für Tierarztbesuchen (div. Impfungen etwa € 120,- pro Jahr, kann deutlich mehr werden bei Auslandsbesuchen für dort ev. nötige zusätzliche Impfungen, bei Erkrankungen und Verletzungen des Hundes), Hundesteuer (unterschiedlich je Bundesland, ab € 30,- pro Jahr), Haftpflichtversicherung (ist oft in der Haushaltsversicherung inkludiert, aber unbedingt erkundigen und den Hund angeben!) und schließlich die Kosten für Ausbildung inkl. Trainingsmaterialien und/oder Spielzeug (je nach Bundesland und eigenem Ehrgeiz und Wollen ab € 120,- pro Jahr). Die jährlichen Gesamtkosten belaufen sich also auf zumindest € 750,-. Das klingt im ersten Moment viel und man sollte das auch nicht unterschätzen, aber heruntergerechnet sind das pro Tag ziemlich genau zwei Euro – da gibt man für andere Sachen oft regelmäßig deutlich mehr aus!